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Nachlese zum Netzwerktreffen 2023
Mehr Mut zur Bürgerbeteiligung. Chancen – Handlungsansätze – gute Beispiele
Herzlichen Dank für die Beiträge und engagierten Diskussionen auf unserem Netzwerktreffen am 16. Juni 2023 in Köln. Mehr als 100 Netzwerker/innen nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zur Vertiefung der Zusammenarbeit.
Wie immer standen dabei die Themen und Erfahrungen der Netzwerker/innen im Zentrum. Gemeinsam berieten wir über (neue) Handlungsansätze zur Stärkung der Bürgerbeteiligung. Gute Beispiele boten Anknüpfungspunkte, um unsere Ideen weiterzuentwickeln und neue Handlungsperspektiven zur Ausgestaltung von Bürgerbeteiligung zu erarbeiten. Es wurden wichtige Initiativen auf den Weg gebracht.
Die Tagesordnung zum Netzwerktreffen 2023 steht für Sie zum Download bereit.
Unten finden Sie die Ergebnisse aus den Workshops und eine Fotogalerie mit Eindrücken vom Netzwerktreffen 2023.
Dokumentation unseres Netzwerktreffens 2023
• Workshop 1: Beteiligungskultur in der Kommune verankern! Entwicklung eines praktischen Handlungsansatzes für Einwohnerschaft, Verwaltung und Politik
Wie kann die kommunale Demokratie gestärkt werden? Die AG »Realisierung guter Bürgerbeteiligung« des Netzwerks Kommunale Partizipationsbeauftragte sucht nach Antworten auf diese Frage und will dabei die Blickwinkel der drei Akteursgruppen Einwohnerschaft, Verwaltung und Politik zusammenführen. Ziel der AG ist es, Ecksteine für eine gelingende Beteiligungskultur in der Kommune zusammenzustellen. Diese Ecksteine sollen vor allem eines sein: eine gut realisierbare, praktische Handlungsgrundlage. In diesem Workshop stellten Mitglieder der AG Katharina Pitko, Joachim Thiehoff und Babet Volkmann den aktuellen Stand ihrer Arbeit vor und diskutieren mit den Teilnehmenden darüber, welche Ansätze zur Stärkung der Beteiligungskultur vielversprechend sind und vertiefend bearbeitet werden sollten.
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• Workshop 2: Qualitätscheck Bürgerbeteiligung. Erarbeitung der NBB-Checkliste zur Realisierung & Einschätzung von Beteiligungskonzepten und Beteiligungsprozessen
Wie können wir erkennen, ob ein Beteiligungsprozess gut geplant und realisiert ist? Angesichts der stetig steigenden Zahl von Beteiligungsprozessen und der wachsenden Professionalisierung des Arbeitsfelds stellen sich die Fragen nach der Sicherung einer qualitätvollen Umsetzung von Bürgerbeteiligung immer drängender. Bereits Anfang 2013 hat das Netzwerk Bürgerbeteiligung die Qualitätskriterien Bürgerbeteiligung erarbeitet, die hierbei eine gute Unterstützung bieten. Nun geht das Netzwerk einen Schritt weiter. Mit dem »Qualitätscheck Bürgerbeteiligung« erarbeitet es ein Instrument, das Einwohner/innen sowie Akteuren aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik bei der Realisierung, Einschätzung und Bewertung von Bürgerbeteiligungsprozessen unterstützen soll. In diesem Workshop diskutierten unsere Netzwerker/innen Marion Stock und Hanns-Jörg Sippel mit den Teilnehmer/innen darüber diskutiert, was die wesentlichen Eckpfeiler eines solchen Instruments sind und welche Themen und Fragestellungen der »Qualitätscheck Bürgerbeteiligung« behandeln soll
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• Workshop 3: Lokale Akteure vernetzen – Kooperationen entwickeln. Wie gelingt es, mit Hilfe von strategischen Allianzen und Beteiligung, Zukunftsthemen in der Kommune zu etablieren?
Die lokale Demokratie in den Kommunen, Städten und Landkreisen der Republik ist vielerorts so ausdifferenziert, vielfältig und spezialisiert, dass Akteure aus Vereinen, Stiftungen, Freiwilligenagenturen und Initiativen oftmals eher nebeneinander als miteinander arbeiten. Wie können und sollen brückenbauende Kooperationen vor Ort konkret ausgestaltet werden? Diese Frage können die Netzwerker/innen im Thementeam »Lokale Akteure vernetzen – Kooperationen entwickeln« im kollegialen Austausch bearbeiten. Das Thementeam hat sich neu konstituiert und erstmalig in einer Gruppe von mehr als 10 Teilnehmenden online getroffen. Im Rahmen dieses Workshops stellte unser Netzwerker Martin Rüttgers die Ziele des Thementeams vor und diskutierte mit den Teilnehmer/innen darüber, wie es mit Hilfe strategischer Allianzen und Beteiligung gelingen kann, Zukunftsthemen in der Kommune zu etablieren.
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• Workshop 4: Beteiligung mit Wirkung. Wie messen wir Transparenz, Breite Beteiligung & Dialog auf Augenhöhe?
Was heißt Erfolg? Wie können wir »messen«, ob ein Beteiligungsprozess wirkungsvoll war? Das Thementeam »Wirkung von Beteiligung« möchte genauer hinschauen und fragt, wie sich Erfolg im Rahmen von Beteiligungsprozessen feststellen lässt. Für die Stärkung von Bürgerbeteiligung ist dies ein zentrales Anliegen, denn gerade in öffentlichen Verwaltungen stellt sich schnell die Frage nach dem finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand auf der einen Seite und dem »Ertrag« von Beteiligung auf der anderen. In diesem Workshop diskutierten unsere Netzwerker/innen Ruth Kupper, Sebastian Heidrich und Marc Gottwald-Kobras aus dem Thementeam anhand der Zielsetzungen »Transparenz«, »Breite Beteiligung« und »Dialog auf Augenhöhe« mit den Teilnehmer/innen, wie der Erfolg von Öffentlich-keitsbeteiligung sichtbar und greifbar gemacht werden kann.
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• Workshop 5: Mehr Mut zur Bürgerbeteiligung – auch in der Forschung.
Forschung hat Folgen für uns alle. Deshalb sollte es für uns möglichst frühzeitige Beteiligungsmöglichkeiten an und in der Forschung geben. Im Rahmen von Forschungsprojekten – vor allem bei der forschenden Entwicklung z.B. von Technologie – werden Beteiligungsmethoden bisher aber noch nicht regelmäßig eingesetzt. Ausgehend von einem kurzen Input unserer Netzwerkerin Birgit Böhm zur Bedeutung von Bürgerbeteiligung in der Forschung aus verschiedenen Perspektiven und anhand von Beispielen – wie den Forschungsprojekten »VI-Screen« und »Forschungscampus Mobility2Grid« – lud der Workshop zu Erfahrungsaustausch und Diskussion über das Thema und zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für das Netzwerk Bürgerbeteiligung ein.
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• Workshop 6: Beteiligung von »Bürger/innen« und jungen Menschen sinnvoll verknüpfen.
Bürgerbeteiligung mit der Partizipation junger Menschen zu verknüpfen und nicht länger als separate Welten zu behandeln, ist in einigen Kommunen bereits Praxis und vielfach gewinnbringend: für die jungen Menschen selbst und für die lokale Demokratie. Aber wie kann eine erfolgreiche Verknüpfung dieser oft getrennten Beteiligungswelten gelingen? Wie sehen Erfolgsfaktoren aber auch Fallstricke für die Kinder- und Jugendbeteiligung in Mehr-Generationen-Projekten aus? Der Workshop mit unseren Netzwerker/innen Roland Roth und Heike Blanck bot den Teilnehmer/innen Raum für ihre Erfahrungen und Beispiele guter (oder gescheiterter?) Praxis.
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• Workshop 7: Bürgerräte weiter denken
In diesem Workshop haben sich die Teilnehmenden zusammen mit Jakob Maetzel Gedanken dazu gemacht, was nötig ist, damit Bürgerräte ihr Potenzial für eine demokratischere Gesellschaft ausschöpfen können. Auslöser der Überlegungen waren verbreitete Einschätzungen zu Bürgerräten, die diesen zwar qualitativ hochwertige Diskussionen und Ergebnisse bescheinigen, aber ihre fehlende Wirksamkeit bemängeln.
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• Workshop 8: Bearbeitung von Interessenskonflikten durch Akteursbeteiligung!? Das Beispiel »Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald«
Kann es gelingen mit politischen Vertreter/innen auf der einen Seite sowie Expert/innen und Fachleuten auf der anderen Seite die auftretenden Konflikte bei der Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald in einem dialogischen Prozess konstruktiv zu lösen? In diesem Workshop unseres Netzwerkers Thomas Uhlendahl wurden die Erfahrungen in dem von Dezember 2022 bis März 2023 durchgeführten Beteiligungsprozess »Weiterentwicklung des Nationalparks Schwarzwald« vorgestellt und reflektiert. Der Fokus des Workshops lag auf den Arbeitsgruppen mit Nationalpark-Rat sowie Nationalpark-Beirat. Anhand des Prozesses wurde erläutert, wie durch deliberative Moderationsmethoden eine hohe Anerkennung der verschiedenen Perspektiven bewirkt werden konnte und inwiefern sich dies auf die Zustimmung in den beiden Gremien auswirkte.
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• Workshop 9: Funkenflug – oder wie Kochen ohne Rezept funktioniert. Veränderungsprozesse für die Stadtteilkultur in Hannover mit den Akteuren gestalten
Gemäß den Motiven »Neuem mit Neuem begegnen« und »erlebbare Kommunikation gestalten«, wurden die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung im partizipativen Entwicklungsprozess zu einem neuen Leitbild für die Einrichtungen der Stadtteilkultur Hannover auf eine Entdeckungsreise über sich, ihre Institution und ihr städtisches Umfeld mitgenommen. In diesem Workshop lud unser Netzwerker Björn Vofrei die Teilnehmenden zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Es wurden Haltung und Methoden im Rahmen des Prozesses beleuchtet und es darüber berichtet, wie ein Wandel im Selbstverständnis und in der Arbeit stattgefunden hat.
• Workshop 10: Eine sozial-ökologische Zukunft im Rheinland gestalten. Von der Öffentlichkeitsbeteiligung im Strukturwandel zu echter Teilhabe an der Transformation
Der Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 in Nordrhein-Westfalen ist beschlossen. Der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist in vollem Gange und bringt einerseits beschleunigten Transformationsdruck, bietet andererseits aber auch eine einmalige Chance für die Menschen in der Region. Doch wer bestimmt, wie NRW die Strukturhilfen für die Zeit nach der Kohle einsetzt? Die Kohlekommission empfahl daher eine partizipative Ausgestaltung des Ausstiegs und einen »zivilgesellschaftlichen Dialog und Teilhabe an der Zukunftsgestaltung der Reviere«. Eine neue Studie stellt nun erstmalig fest, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung im Rheinischen Revier unzureichend geplant und umgesetzt wird. Im Workshop diskutierten unsere Netzwerker/innen Linus Platzer und Maren Krätzschmar, was schief läuft, wie gute Beteiligung aussehen kann und was sich ändern müsste.
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