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Schweizer Online-Plattform: politnetz.ch erhält Grimme Online Award


Die Schweizer Online-Plattform Politnetz wurde mit dem Grimme Online Award 2013 in der Kategorie Information ausgezeichnet. Nach Ansicht der Jury trägt Politnetz zu mehr Transparenz im politischen Prozess bei und ist ein Vorbild für Bürgerbeteiligung im 21. Jahrhundert. Das eidgenössische Webportal bietet die Möglichkeit – so das Grimme Institut – politische Diskussionen zwischen Politiker/innen und Bürger/innen auf Augenhöhe zu führen und setzt daher »ein Zeichen für politische Partizipation im Web«.
Politnetz stellt aktuelle Themen und Entscheidungen des Schweizer Parlaments zur Diskussion, organisiert Online-Abstimmungen und bietet Politiker/innen die Möglichkeit, sich und ihr Abstimmungsverhalten vorzustellen. Eine interaktive Grafik informiert detailliert über die Abstimmungsergebnisse in den Schweizer Parlamenten, auf Wunsch sogar nach Kantonen, Sprache, Geschlecht oder Branchenverbindungen der Abgeordneten gefiltert. Darüber hinaus können die Besucher/innen von Politnetz sich über ein Facebook-Radar ein Bild von der politischen Stimmung in dem sozialen Netzwerk machen. Hierzu werden politisch engagierte Facebook-Seiten ausfindig gemacht und ihre Entwicklung verfolgt. Mit mehr als 20.000 Nutzer/innen ist Politnetz die größte und einflussreichste politische Plattform in der Schweiz.
Internetseiten wie Politnetz könnten, laut Meinung der Grimme Jury, ein Beispiel für die kommunale, landes- oder bundesweite Politik in Deutschland sein. Zwar gebe es ähnliche Projekte auch in Deutschland, jedoch nicht in der hohen Verdichtung, wie sie Politnetz biete, so Geschäftsführer Thomas Bigliel. Dies sei wohl einer der Gründe, weshalb der Preis in diesem Jahr in die Schweiz ging, vermutet der Politnetz-Macher. Politnetz war Ende 2012 in die Schlagzeilen geraten, da Mitglieder der Plattform bei Abstimmungen im Ständerat Fehler bei der Stimmenauszählung aufgedeckt hatten. Sie hatten die Abstimmungsabläufe gefilmt und dadurch nachweisen können, dass Abstimmungsergebnisse wiederholt falsch ausgezählt worden waren. In den Schweizer Medien und den politischen Kreisen wurde hierdurch eine Diskussion um die Zuverlässigkeit des traditionellen Abstimmungsverfahrens per Handzeichen angestoßen. Darüber hinaus bot der Vorfall einen Anlass, über eine stärkere Kontrolle der Parlamentsabläufe – insbesondere im Ständerat – durch bürgerschaftliche Initiativen zu diskutieren.

>>> www.politnetz.ch
>>> zur Übersicht der Preisträger/innen des Grimme Online Award 2013


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