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Konvent für Baukultur fordert neue Kultur des Zusammenwirkens von Gesellschaft, Politik und Verwaltung


»Wenn die Bevölkerung Mitverantwortung übernimmt, können Planungen und Entscheidungen bereits während ihrer Entstehungsprozesse an Qualität, Transparenz und Verlässlichkeit gewinnen. Der Konvent der Baukultur empfiehlt, eine neue Kultur des Zusammenwirkens von Gesellschaft, Politik und Verwaltung zu entwickeln. Das verlangt eine Beteiligung, welche die bürgerschaftliche Mitverantwortung und Kompetenz in den gesamten Planungsprozess integriert und so Lernprozesse initiiert, die eine attraktive Gestaltung und Einbindung von Projekten in den  städtebaulichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext sicherstellt.«
Dies ist die abschließende von neun Empfehlungen aus dem »Hamburger Appell für mehr Baukultur in der städtischen Verkehrsinfrastruktur« des Konvents der Baukultur vom 18. Juni 2012. Der Konvent der Baukultur ist das zentrale Forum der Meinungsbildung innerhalb der Bundesstiftung Baukultur. Er bildet die Plattform zur Vorbereitung von Debatten zu wesentlichen, baukulturell interessanten Themen. Nach eigenem Bekunden gehen die Mitglieder des Konvents mit diesem Appell eine Selbstverpflichtung ein und richten ihn auch an alle verantwortlichen Akteure.
Wer hinter »Baukultur« also bisher vor allem die Ästhetik der gebauten Umwelt vermutet hat, bei der Verkehrsplanung vielleicht noch eine ansprechende Gestaltung von Lärmschutzwänden, sah sich beim Hamburger Konvent 2012 (Schwerpunkt »Zukunft der Verkehrsinfrastruktur«) positiv überrascht angesichts der vielfältigen Dimensionen mit denen man sich diesem Thema zuwandte.
Ganz konkret konfrontierten sich die Konvent-Geladenen mit der realen Verkehrsinfrastruktur in der Hamburger Innenstadt nicht über einen planerischen – zweidimensionalen – Blick auf den Stadtplan, sondern dreidimensional aus der Fußgängerperspektive. Und dies mit allen Sinnen – wobei Augen und Ohren vielfach an ihre Belastungsgrenzen stießen.
Die klare Folgerung war: Eine Humanisierung der Städte ist nur möglich
wenn es gelingt, den motorisierten Individual-Verkehr wieder zurückzudrängen.
Unter dieser Fragestellung wurden im Weiteren aktuelle umstrittene Verkehrsinfrastrukturprojekte in »Kreuzverhören« auf den Prüfstand gestellt. Darunter auch das Hamburger Stadtautobahnprojekt »Wilhelmsburger Reichsstraße«. Mein Vortrag als Kritiker dieses Projektes findet sich untenstehend zum Download. In Anwesenheit von kritischem Sachverstand durch Expert/innen von Kiel bis Wien war in diesem Rahmen eine niveauvolle Debatte hierüber möglich.

Vertiefende Informationen:


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