Inhalt


Die ungleiche Bürgergesellschaft


Die soziale Herkunft, Einkommen und Bildung beeinflussen in Deutschland maßgeblich die Berufs- und Lebenschancen. Die soziale Kluft, in der sozial Benachteiligte in allen Formen gesellschaftlicher Partizipation unterrepräsentiert sind, gilt auch für die Bürgergesellschaft und das politische Engagement. Dabei spielt grundlegende Transformation der Beschäftigungssektoren und die Auflösung des traditionellen, oft politisch aktiven Arbeitermilieus in Richtung eines wachsenden Prekariats eine wichtige Rolle. An die Stelle von sozialen Netzwerke und Organisationsstrukturen, die die Erfahrung von Solidarität und Miteinander vermitteln, treten Vereinzelung und Hoffnungslosigkeit. Auch die Überzeugung, politisch etwas bewirken und verändern zu können, prägt das Engagement- und Partizipationsverhalten und ist bei Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen stärker als bei sozial Benachteiligten. Sebastian Bödeker vom WZB macht deutlich, dass es Wege aus dieser Schieflage gibt: es sind Ansätze der Lebensweltorientierung, ausgerichtet an den konkreten Themen vor Ort, auf Stadtteilebene. Die Probleme vor Ort gilt es in einer angemessen Sprache anzusprechen und Verbindungen zu Politik und Demokratie herzustellen. Wichtig ist aus seiner Sicht auch, dass neue Organisationsstrukturen geschaffen werden, in denen Räume für das Engagement sozial Benachteiligter entstehen.


Keine Kommentare


Bitte loggen Sie sich rechts oben ein, um Kommentare zu schreiben.

Wenn Sie noch kein Netzwerkerprofil angelegt haben, können Sie sich hier registrieren.