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Beteiligungs-Tool: »Stateboard« wird transparenter


Das Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) konnte mit dem Tool »Stateboard« bereits einige Online-Konsultationen und Beteiligungsprozesse erfolgreich unterstützen. Nun wurde »Stateboard« in Bezug auf die Transparenz der Beiträge und der Abstimmung weiterentwickelt. Die Anwendung von »Stateboard«  erfolgt im so genannten 2 x 2-Format: Neben einer Phase der Ideenfindung und einer Phase der Prioritätenbildung wird außerdem auf das sinnvolle Zusammenspiel von Bürgertreffen und Online-Angeboten gesetzt. Die bei der Ideenfindung eingereichten Vorschläge werden strukturiert, zusammengefasst und nach Prioritäten geordnet. Im Anschluss werden diese »Vorschlagsbündel« dann zur Abstimmung gestellt und das Ergebnis schließlich ausgewertet.

Bereits vor der Bürgerschaftswahl 2011 verwendete die Bremer SPD »Stateboard« zur Erarbeitung ihres Regierungsprogramms. Erstmals wurden nicht nur die Delegierten eines Landesparteitages an der Diskussion darüber beteiligt, sondern auch Nicht-Mitglieder konnten sich einbringen. Im Jahr 2012 setzte die Stadt Bremerhaven »Stateboard« für eine Konsultation zur Frage „Was ist eine Klimastadt?“ ein. In der sechswöchigen Phase der Ideenfindung wurden immerhin 264 Vorschläge eingereicht, die anschließend priorisiert und zur Abstimmung gestellt wurden. Das Ergebnis war ein Katalog, der der Politik als Entscheidungshilfe für anstehende Herausforderungen auf dem Weg hin zur Klimastadt dienen sollte. In Wennigsen wurde im letzten Jahr mithilfe von »Stateboard« ein Bürgerbeteiligungsprojekt für die Neugestaltung des Wohngebietes »Hohes Feld« durchgeführt. (>>> siehe dazu auch den Beitrag unseres Netzwerkers Christoph Meineke zum Partizipationsvorhaben »Hohes Feld«) Das Projekt wurde im April 2012 von der ]init[ AG und dem Behörden Spiegel mit dem Preis für Online-Partizipation ausgezeichnet. (>>> siehe Meldung des NBB zur Preisverleihung)

Problematisch am Einsatz des Online-Tools war allerdings bisher der Übergang von der Ideenfindung zur  Prioritätensetzung. Aus verschiedenen Gründen (z. B. rechtliche, finanzielle) konnten in der Regel nicht alle Vorschläge bei der Strukturierung und Selektion berücksichtigt werden, was der Nachvollziehbarkeit und Transparenz im Prozess oft abträglich war. Doch jetzt gelang diesbezüglich ein wichtiger Durchbruch: Aktuell wird im Bremer Stadtteil Vegesack die Rahmenplanung für eine zukünftige Entwicklung des Zentrums unter Zuhilfenahme von »Stateboard« durchgeführt. Die 191 eingereichten Vorschläge wurden vom Ortsamt, dem Beirat und dem Bauamt Nord wie gewohnt strukturiert und priorisiert. Nun ist es aber zusätzlich möglich, die Entwicklung der eingereichten Vorschläge nach zu verfolgen. Jeder Nutzer und jede Nutzerin kann nun feststellen, welche einzelnen Vorschläge zu einer Abstimmungsfrage zusammengefasst wurden. In einer gesonderten Liste werden die Anregungen, die nicht berücksichtigt werden konnten, aufgelistet und entsprechend begründet. Ein Forum ermöglicht es außerdem, jedem Beteiligten, seine Meinung zu äußern, wenn er mit der Ablehnung eines Vorschlags nicht einverstanden ist.

>>> Meldung auf dem Blog des ifib zur Weiterentwicklung von »Stateboard«

>>> Informationsseite des ifib zu »Stateboard«

>>> Beitrag von Netzwerker Herbert Kubicek zum Medienmix in der Bürgerbeteiligung – Welche Kommunikationswege braucht die politische Partizipation?


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