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Abschlussbericht »Runder Tisch Pumpspeicherwerk Atdorf« vorgestellt


Der Neubau des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf – das nach seiner geplanten Fertigstellung 2019 das größte seiner Art in Deutschland wäre – barg bereits während der Planungsphase großes Konfliktpotential. Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens wurde darum ein auf fünf Monate angesetzter Dialogprozess in Form eines Runden Tisches eingeleitet, der bis Februar 2012 andauerte. Parallel dazu erfolgte eine durch das Umweltministerium von Baden-Württtemberg geförderte Begleitforschung und Evaluation dieses Runden Tisches. Elemente der Evaluation waren Beobachtungen der Sitzungen des Runden Tisches, Befragungen seiner Teilnehmer/innen und der lokalen Bevölkerung, zwei Fokusgruppen sowie jeweils punktuelle Gegenüberstellungen mit vergleichbaren Dialogprozessen zu großen Infrastrukturvorhaben.Bei der Vorstellung des nun dazu vorliegenden Abschlussberichts erklärte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller, der Bericht enthalte »viele nützliche Hinweise, wie der Dialog mit der Bevölkerung […] verbessert werden kann« und erhärte viele bereits aus anderen Vorhaben abgeleitete Grundsätze, Grenzen und Rahmenbedingungen für Beteiligungsprozesse. Bereits im Oktober letzten Jahres hatte Michaele Hustedt, Moderatorin des Runden Tisches, in unserem Themenschwerpunkt »Energiewende und Bürgerbeteiligung« ein differenziertes Fazit aus dem Projekt gezogen. Sie charakterisierte Runde Tische als ein gutes und zugleich aufwändiges Instrument, das durch andere ergänzt werden solle und meistens leider zu spät eingesetzt werde. Auch Untersteller sieht durch die Studie belegt, wie wichtig ein frühzeitiges Dialogangebot im Vorfeld eines Raumordnungsverfahrens sei. Er betonte, dass ein breiter gesellschaftlicher Konsens gerade im Bereich der Energie- und Umweltschutzpolitik unverzichtbar sei. Zudem hoffe er, dass die Ergebnisse des Berichts auch von anderen Vorhabenträgern beachtet, und sie auch im eigenen Interesse die Bedeutung frühzeitiger und umfassender Bürgerbeteiligung erkennen würden.

Der Abschlussbericht enthält u.a.:

  • die Beschreibung und Begründung der Methodik im Projekt
  • die gewonnenen Ergebnisse auch im Vergleich mit anderen Dialogprozessen
  • die Bewertung des Runden Tisches (Verfahren und Ergebnis)
  • die Beschreibung der Wirkungen beispielhafter Dialogprozesse und des vorliegenden unter Bezug auf die Prozesscharakteristika
  • Hinweise für zukünftige Dialogprozesse um strittige Anlagen der großtechnischen Infrastruktur sowie Empfehlungen

>>> Abschlussbericht »Runder Tisch Pumpspeicherwerk Atdorf«

>>> Beitrag »Runde Tische als Instrument der Mediation in der Energiewende« von Michaele Hustedt aus eNwesletter 3/2012


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