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Leoben: Zivilgesellschaftliches Engagement bringt Flüchtlingsunterbringung auf die politische Agenda und in einen konstruktiven Diskurs


Die »Flüchtlingskrise« kann eine Chance für Kommunen sein! Zu diesem Schluss kommt Petra Wlasak von der Universität Graz in ihrem Beitrag. Im Rahmen des Forschungsprojektes URB@Exp hat sie untersucht, wie die Stadtgesellschaft und Politik in Leoben – einer 28.000 Einwohner-Stadt in der Steiermark – (re)agierten, als dort 400 junge Asylsuchende in einem ehemaligen Baumarkt und weitere 100 geflüchtete Menschen dezentral untergebracht wurden. Beide Unterkünfte wurden von Bund und Land eingerichtet und getragen, so dass die Stadt de facto keinerlei Einflussmöglichkeiten hatte.
Nach anfänglichen starken Widerständen – die sich vor allem gegen das große Quartier mit Jugendlichen richteten – entstanden in der Stadtgesellschaft zwei Initiativen zur Unterstützung der geflüchteten Menschen. Trotz der Tatsache, dass die Stadt selbst nicht verantwortlich war, ergriff die Stadt Leoben die Inititative und etablierte eine Koordinatorin für Flüchtlingsangelegenheiten und trieb die Vernetzung der freiwilligen und hauptamtlichen Akteure voran. Die verschiedenen Akteure arbeiteten immer stärker zusammen. Für die Autorin ist Leoben beispielgebend dafür, dass gemeinsam mit unterschiedlichsten Stakeholdern und mit Bürger/innen partizipativ Lösungen für anstehende Herausforderungen erarbeitet werden können. Sie ist sich sicher, dass trotz rechtlicher Umstände, die eine direkte Befugnis der Stadt ausschließen, Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft positiv Einfluss nehmen können.

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