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Netzwerktreffen 2024

Neue Handlungsräume für Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik

Unser Netzwerktreffen am 7. Juni 2024 stand unter dem Titel »Neue Handlungsräume für Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik«. Mit 110 Teilnehmenden war die Veranstaltung ausgebucht.

Im Zentrum der Diskussion standen wie immer die Erfahrungen und Erkenntnisse der Netzwerker/innen. Zudem wurden neue Entwicklungen im Netzwerk Bürgerbeteiligung und der aktuelle Stand der Planungen für das Netzwerk KlimaDemokratie vorgestellt.

Auf dem Netzwerk-Markt der Möglichkeiten diskutierten wir innovative Mitwirkungs- und Kooperationsprojekte der Netzwerker/innen, die die Handlungsräume zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik neu ausgestalten. Am Nachmittag des Netzwerkstreffens fanden Workshops zu aktuellen Themen und Aktivitäten des Netzwerks Bürgerbeteiligung statt.

Hier finden Sie die Tagesordnung des Netzwerktreffens.

Die Kurzbeschreibungen der Workshops stehen hier zum Download bereit.

Unten finden Sie die Dokumentation des Netzwerk-Markts der Möglichkeiten und der Workshops sowie eine Fotogalerie mit Eindrücken vom Netzwerktreffen 2024.


Dokumentation unseres Netzwerktreffens 2024

Netzwerk-Markt der Möglichkeiten

Stand 1: Testen, testen, testen. Kann Verwaltung agiles Arbeiten im Rahmen von Verkehrsversuchen? Katharina Pitko | Stellwände (JPEG)

Stand 2: Verwaltung nachhaltig qualifizieren. Hamburger Fortbildungs- und Coaching-KonzeptMichael Freitag | Stellwände (JPEG)

Stand 3: Bürgerbeteiligung in der kommunalen Demokratie verankern. Das Netzwerk kommunale Partizipationsbeauftragte (NeKoPa)Marion Stock | Stellwände (JPEG)

Stand 4: Gemeinsam stark. Selbstorganisierte Frei.Räume und die Kommune Martina Nies, Monika Nickles | Stellwände (JPEG)

Stand 5: Der 8er-Rat. Wie Jugendliche in einem kooperativen Verfahren zu politischen Beteiligten werden. Denise Abé, Erik  Flügge | Stellwände (JPEG)

Stand 6: Debatten-Arena. Konstruktiv streiten in der Kommune Thomas Uhlendahl | Stellwände (JPEG)

Stand 7: DEMETRA – Demokratische Teilhabe an der sozial-ökologischen Transformation kommunaler ErnährungssystemeJörn Hamacher,  Simone Schiller-Merkens | Stellwände (JPEG)

Stand 8: Digitale Beteiligung einfach selbst gemacht: Die Mitrede-App PLACEm Gregor Dehmel | Stellwände (JPEG)

Stand 9: Hausparlamente & OpenDemokratie-Tool als Update für die kommunale Kommunikation: offen, deliberativ, transparentConner Defosse | Stellwände (JPEG)

Stand 10: Neue Handlungsräume institutionalisieren: Ständige Bürgerräte Thorsten Sterk | Stellwände (JPEG)

Stand 11: Bürgerrat trifft Ratsentscheid – Klimaschutz verbindlich umsetzen – Sina Trölenberg | Stellwände (JPEG)

Workshops

• Workshop 1: Zwischen Autonomie und Kooperation. Selbstorganisierte Frei.Räume und die Kommune – Martina Nies, Monika Nickles

Selbstorganisierte Räume, die in leerstehenden Ladenlokalen meist mit viel freiwilligem Engagement entstehen, bieten besondere Möglichkeiten für das Quartier und die Stadtentwicklung. Trotz hoher Autonomie in der Gestaltung, bestehen vielfältige Schnittstellen zu Verwaltung und Politik. Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden, welche zentralen Chancen und Herausforderungen bei Kooperationen zwischen diesen selbstorganisierten Frei.Räumen, Verwaltung und Politik bestehen. Im Rahmen des neuen Thementeams sollen diese gemeinsam vertiefend betrachtet werden, um Handlungsempfehlungen für ein gewinnbringendes Miteinander zu erarbeiten.

Ergebnisse des Workshops (PDF) | Stellwände: Bild 1, Bild 2 (JPEG)

• Workshop 2: Neue Allianzen zur Stärkung der Demokratie vor Ort Rixa Gohde-Ahrens, Martin Rüttgers

Eine aktuelle und zugleich langfristige Herausforderung lokaler Demokratie ist es, die 2024 spontan entstandenen Initiativen und Aktionsbündnisse gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in die bestehenden lokalen und regionalen Demokratie-Netzwerke einzubinden. Hierunter verstehen wir im Thementeam Allianzen und Netzwerke auf allen Ebenen der Kommune. Angefangen von den »Partnerschaften für Demokratie« über lokale Bündnisse von »Engagierten Städten« bis hin zu Stadtteilbeiräten und Quartiersnetzwerken, die sich im Titel gar nicht explizit das Thema Demokratie auf die Fahne schreiben. Diese bestehenden Akteure vor Ort können neue Mitstreiter/innen und Bündnispartner/innen gut gebrauchen. Umgekehrt gilt dies allerdings auch: Die Anfang 2024 neu entstandenen Aktionsbündnisse sind ebenfalls angewiesen auf zusätzliche Netzwerkpartner/innen, damit ihre Arbeit nach den erfolgreichen Mobilisierungen der demokratisch gesinnten Mehrheit der Gesellschaft nachhaltig Früchte trägt. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie zentral die Vernetzung lokaler Akteure und die Entwicklung von tragfähigen Kooperationen insbesondere zur Stärkung der lokalen Demokratie ist. Vor diesem Hintergrund wurden im Workshop Gelingensfaktoren, Herausforderungen sowie Empfehlungen und Beispiele guter Praxis diskutiert, damit die Erfahrungen der Netzkwerker/innen in die Arbeit des Thementeams einfließen können.

Ergebnisse des Workshops (PDF) | Stellwände: Bild 1, Bild 2, Bild 3 (JPEG)

 • Workshop 3: Ist Bürgerbeteiligung immer demokratiestärkend? Im Spannungsfeld von guter Beteiligungspraxis, Frustration und repräsentativer Demokratie Roland Roth

So groß die Herausforderungen für die demokratische Kultur Deutschlands aktuell auch sind, sie treffen auf eine aktive Bürgerschaft, wie die jüngste Protestwelle in den letzten Monaten gezeigt hat, an der sich an vielen Orten nahezu 4 Millionen Menschen beteiligt haben. Unsere Antwort auf vorhandene Demokratiedefizite ist mehr Bürgerbeteiligung. Eine starke Demokratie braucht eine vielfältige demokratische Praxis. Diese Überzeugung trägt das Netzwerk seit Anbeginn. Ob Qualitätskriterien, neue Beteiligungsformate oder kommunale Leitlinien, stets ging und geht es darum, die Entscheidungsprozesse in der repräsentativen Demokratie beteiligungsorientiert zu stärken. Angesichts sinkender Demokratiezufriedenheit und wachsendem Handlungsdruck durch eine dichte Folge von Krisen und Transformationsprozessen ist es angesagt, über das Verhältnis von Demokratie und Beteiligung erneut nachzudenken. Wie müssen Beteiligungsprozesse angelegt sein, um wirklich demokratiestärkend zu wirken? Was muss getan werden, um eine bessere und wirksame Verknüpfung von Bürgerbeteiligung und institutioneller Politik zu erreichen? Welche zivilgesellschaftlichen Engagementmöglichkeiten können durch Beteiligung angestoßen werden? Von den Antworten auf diese und weitere Fragen wird es abhängen, wie produktiv und robust das Verhältnis von Demokratie und Beteiligung in Zukunft sein wird. Der Workshop lud zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch ein.

Stellwände: Bild 1 (JPEG)

 • Workshop 4: SINN – Social Innovation Night. Kokreation für ein sozial gerechtes, klimaneutrales, lebendiges und offenes Hameln – Claudia Schmidt

Die von der Stadt Hameln initiierte »Social Innovation Night« (SINN) ist als Format konzipiert, in dem sich Bewohner/innen aus verschiedenen Stadtquartieren, zivilgesellschaftliche Akteur/innen, Verwaltung und Politik gemeinsam auf den Weg machen, kreative Ideen hin zu einer lebenswerten und nachhaltigen Stadt zu entwickeln. Die SINN ist dabei explizit als Format konzipiert, das auf Eigeninitiative setzt. Die Projektverantwortung bleibt bei den jeweiligen Akteur/innen, die das Projekt ins Leben gerufen haben. Aber auch die Stadt selbst kann Themen setzen. Wie das alles – mit viel Spaß und Lust auf Veränderung – funktionieren kann, diskutierte Claudia Schmidt in diesem Workshop mit den Teilnehmenden.

Ergebnisse des Workshops (PDF) | Stellwände: Bild 1, Bild 2 (JPEG)

• Workshop 5: Nachhaltigkeit geht alle an. Gewinnung von neuen Akteuren für die partizipative TransformationLea Kohlhage

Auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit geht es auch darum, mit den Beteiligten Kompetenzen zu trainieren, die ihnen dabei helfen, sich in der Nachhaltigkeitsdebatte zu orientieren und mitzureden. Aber wessen Stimme fehlt eigentlich in der Debatte? Das Projekt »Nachhaltigkeit in Vereinen und Migrantenorganisationen« hat sich die Aufgabe gestellt, die Vielfalt der Perspektiven von Menschen mit interkulturellem Hintergrund in die Nachhaltigkeitsbewegung einzubeziehen. Hierzu wurde ein Handbuch und ein begleitendes Workshop-Format zur Orientierung in Nachhaltigkeitsthemen gemeinsam mit Migrantenorganisationen erarbeitet. Anschließend wurden 2023 in einer vierteiligen Fortbildungsreihe neun Nachhaltigkeitstrainerinnen ausgebildet, die ehrenamtliche Organisationen in sechs Sprachen auf ihrem individuellen Nachhaltigkeitsweg begleiten. Unsere Netzwerkerin Lea Kohlhage stellte in diesem Workshop den Ansatz vor und lud zum Ausprobieren, zum Austausch und zum Weiterentwickeln ein.

Ergebnisse des Workshops (PDF) | Stellwände: Bild 1, Bild 2 (JPEG)

 • Workshop 6: Kommunale Entwicklungsbeiräte als Gestalter der lokalen Transformation Laura Gerards Iglesias

Ein Kommunaler Entwicklungsbeirat ist ein relativ neues Format der Bürgerbeteiligung. Entwicklungsbeiräte werden von der lokalen Politik dazu beauftragt, eine spezifische, gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellung zu bearbeiten und Lösungsansätze im Konsens zu verabschieden. Dafür kommen ca. 30 Personen aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung über ein Jahr zusammen, um im moderierten Dialog nachhaltige Zukunftsstrategien zu erarbeiten. Mit insgesamt zehn Kommunen wurden oder werden solche Entwicklungsbeiräte bereits umgesetzt. Unsere Netzwerkerin Laura Gerards Iglesias stellte das Beteiligungsformat vor und berichtete von den Erfahrungen bei der Umsetzung der Entwicklungsbeiräte in Kommunen mitten im Strukturwandel aus NRW und Brandenburg. Inwieweit und unter welchen Bedingungen können Kommunale Entwicklungsbeiräte als Gestalter der lokalen sozial-ökologischen Transformation eingesetzt werden? Diese Frage diskutierte Laura Gerards Iglesias gemeinsam mit den Netzwerker/innen.

Ergebnisse des Workshops (PDF) | Stellwände: Bild 1, Bild 2 (JPEG)

• Workshop 7: QualitätsCheck Beteiligung & Mitwirkung - Vorstellung des Stands der Planungen und Diskussion zentraler Qualitätsanforderungen Hanns-Jörg Sippel, Marion Stock

Angesichts der steigenden Bedeutung von Beteiligungs- und Mitwirkungsprozessen stellen sich die Fragen nach der Sicherung einer qualitativ guten Umsetzung immer drängender.
Bereits Anfang 2013 hat das Netzwerk Bürgerbeteiligung seine Qualitätskriterien Bürgerbeteiligung veröffentlicht, die hierbei eine wichtige Unterstützung bieten. Nun gehen wir anknüpfend daran einen Schritt weiter. Die Stiftung Mitarbeit und das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) entwickeln in Kooperation mit der VHS Leipzig den »QualitätsCheck Beteiligung & Mitwirkung«.
Hierbei entsteht ein Instrument, das Einwohner/innen sowie Akteur/innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik bei der Realisierung von Beteiligungs-, Mitwirkungs- und Kooperationsprozessen auf kommunaler Ebene unterstützt. Anhand zentraler Fragen wird eine Orientierungshilfe entwickelt, die den Weg zu einer qualitativ guten Beteiligung und Mitwirkung eröffnet. Im Rahmen des Workshops diskutierten die Teilnehmenden über sinnvolle Ansatzpunkte, notwendige Inhalte und Realisierungsmöglichkeiten des QualitätsChecks.

Stellwände: Bild 1, Bild 2, Bild 3 (JPEG)

• Workshop 8: Städtepartnerschaften 5.0 – Partizipation als neue Brücke zwischen den Kulturen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Achim Hertzke

Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gab es unterschiedliche Initiativen, Städtepartnerschaften zu etablieren, um Einblick in eine auf demokratischer Grundlage funktionierende Kommunalverwaltung zu geben und die Kommune als Keimzelle der Demokratie zu stärken. All dies geschah auch, um einen weiteren Weltkrieg unmöglich zu machen. Gerade diese Zielsetzung ist heute erschreckend aktuell. Allerdings müssen nun vermehrt andere Formen der Kooperationen gefunden werden, damit Städtepartnerschaften weiterhin einen Beitrag für ein friedlicheres Zusammenleben der Völker und ein demokratisches Selbstbewusstsein ihrer Einwohner/innen leisten können. Die Überzeugung, dass das Zusammenwirken von sozialer Verantwortung, politischer Teilhabe, ökologischem Gleichgewicht und ökonomischer Leistungsfähigkeit sowie die Achtung der Menschenrechte die Grundlagen für ein Leben in Sicherheit und Würde sind, bildet (noch immer) mehrheitlich die Basis des internationalen Handelns. Die Agenda 2030 ist ein international anerkannter Rahmen, um Selbstwirksamkeit als kulturübergreifendes Motiv und Motivation für die aktive Beteiligung von Menschen an der Gestaltung der Transformation lokaler und globaler Lebenswelten zu schaffen. In diesem Workshop wurde darüber gesprochen, wie der Stand der Dinge ist und es wurden Ideen für eine starke partizipative Demokratie in internationaler Verbundenheit gesammelt.

Stellwände: Bild 1, Bild 2, Bild 3 (JPEG)


Fotogalerie

Fotos: Stiftung Mitarbeit, Timo Jaster, Nicole Reinke
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