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Forschungsbericht zu Beteiligung im Internet


Die Nutzung des Internets nimmt hierzulande weiterhin zu. Gleichzeitig hat auch der Begriff »Beteiligung« eine erstaunliche Karriere hingelegt. Spätestens mit der Etablierung des Web 2.0 als »Mitmachnetz« ist er in aller Munde. Was aber bedeutet Beteiligung im Netz eigentlich? Das Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen möchte nun gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) Licht in die uneinheitliche Nutzung des Begriffs bringen.

Erster Schritt ist ein nun vorliegender Forschungsbericht, der Beteiligung grundsätzlich als »vernetzte Aktivitäten« versteht und mit dem engen, auf politische Beteiligung bezogenen Verständnis bricht. Er gibt einen Überblick über die wachsende Zahl an deutsch- und englischsprachigen Studien zu Online-Beteiligung in den Bereichen Politik, Kultur, Gesundheit, Bildung und Wirtschaft.

Die Autor/innen finden nichtsdestotrotz im Bereich Politik die weitaus größte Zahl an Forschungsliteratur und stellen fest: Der Beteiligungsbegriff ist auch hier nicht einheitlich. Je nach Studie wird etwa Beteiligung in politischen Entscheidungsprozessen, zivilgesellschaftliches Handeln, Beteiligung in sozialen Medien oder die Suche nach Informationen fokussiert. Weitgehend einig ist man sich hingegen, dass politische Beteiligung im Netz nicht verbreiteter ist als in der analogen Welt.

Über die Frage, ob das Netz offline-Beteiligung fördert oder hemmt, besteht wiederum keine Einigkeit. Die Gefahr, dass politisch Aktive sich zu sogenannten Schmalspuraktivist/innen entwickeln und auf das Klicken von »Like«-Buttons zurückziehen, scheint allerdings übertrieben. Viele Studien deuten aber eher darauf hin, dass sich diejenigen im Netz beteiligen, die auch in der analogen Welt politisch aktiv sind.

Bildung, Einkommen und die Erfahrung der politischen Selbstwirksamkeit bedingen sowohl in der Online- als auch in der Offline-Welt einen »Beteiligungsgraben«. Männer beteiligen sich im Netz v. a. im politischen Bereich überdurchschnittlich. Die skeptische Haltung der älteren Generation ist möglicherweise einer der gewichtigsten Gründe dafür, dass E-Government-Formate im Feld der repräsentativen Demokratie bisher eher schlecht angenommen werden.

Das Forschungsprogramm von DIVSI und der Universität St. Gallen zu Bereichen und Formen der Beteiligung im Internet wird fortgesetzt.

>> Der Forschungsbericht im Wortlaut


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