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Kreis Borken entwickelt nachhaltiges Flächenmanagement mit umfangreicher Bürgerbeteiligung


Zentrale Herausforderungen an ein nachhaltiges Flächenmanagement in einem Kreis liegen zum einen in der Berücksichtigung der Interessen unterschiedlichster »Flächennutzer«, z.B. Landwirtschaft, Tourismus, Erholungsuchende, Häuslebauer etc. Zum anderen gilt es Wege zu finden, damit Kreis und verschiedene Kommunen an einem Strang ziehen statt wissentlich oder unwissentlich aneinander vorbei zu planen. Im Rahmen des Projekts »Region in der Balance« (2011 – 2013) soll daher ein regionales Flächenmanagementsystem modellhaft mittels Bürgerbeteiligung entwickelt und exemplarisch im Kreis Borken und mehreren kreisangehörigen Pilotkommunen implementiert werden. Dabei werden hinsichtlich der Bürgerbeteiligung und der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und dem Kreis neue Wege entwickelt und erprobt.

Erstens werden mit Regionalplanung, Kreisverwaltung und Kommunen in ihrer lokalen Planungshoheit mehrere Planungsebenen integriert. Zweitens werden in den Prozessen auf übergreifender und auf kommunaler Ebene viele verschiedene Akteure einbezogen: Land- und Forstwirtschaft als größter Akteur im Außenbereich, Vertreter der Wirtschaftsförderung sowie klima- und flächenrelevanter Gewerbe, Bürgerinnen und Bürger als Nutzer öffentlicher und privater Flächen sowie Politik und Verwaltung. Darüber hinaus legt das Projekt zwar den Schwerpunkt auf die Nutzung der Fläche, verengt den Blick aber nicht ausschließlich darauf. Vielmehr werden inhaltliche Zusammenhänge des Flächenmanagements zu biologischer Vielfalt, Klimaschutz/-anpassung, demografischem Wandel und »last but not least« zur kommunalen Haushaltslage hergestellt.

Bisherige Aktivitäten und weitere Schritte

Zusammen mit dem Kreis und den Kommunen Ahaus, Gescher, Gronau und Raesfeld wurden SWOT-Analysen (= Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) erstellt und mit lokalen und regionalen Akteuren diskutiert. Im Herbst 2011 wurde der Auftakt der Regionale 2016 zum Anlass genommen, das Thema im Rahmen einer Tagung in die breitere Fachöffentlichkeit zu tragen und beispielsweise in Fish-Bowl-Runden zu vertiefen. Es folgten Zukunftswerkstätten für den Kreis Borken und die Pilotkommunen, um bezogen auf die festgelegten Schwerpunktthemen Visionen für das Jahr 2030 zu entwickeln und diese auf kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu fokussieren. Die Workshops auf kommunaler und übergreifender Ebene finden nach dem »Ping-Pong-Prinzip« statt, indem die Ergebnisse aus den Vorgängerwerkstätten mitgenommen werden, um in den Folgewerkstätten Synergien herauszuarbeiten. Zudem findet eine enge Verzahnung mit der Regionale 2016 statt, die das westliche Münsterland umfasst. Laut Plan sollen im Sommer 2012 die ersten Handlungsprogramme vom Rat verabschiedet werden, um bereits in der Projektlaufzeit mit der Umsetzung zu beginnen und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Handlungsprogramme zu institutionalisieren. Anknüpfend an die inhaltlichen Schwerpunkte, werden die Handlungsprogramme durch individuelle Konzepte der Öffentlichkeitsarbeit ergänzt und mit einzelnen Zielgruppen bereits erprobt.

Das Projekt wird vom Wissenschaftsladen Bonn in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) durchgeführt und vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Weitere Informationen

Dr. Anke Valentin: Tel. (02 28) 201 61-23, E-Mail: anke.valentin(at)wilabonn.de

www.wilabonn.de/region-in-der-balance


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